Über den Trauerfall (8)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Gina Lollobrigida, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Privates
16.01.2023 um 17:22 Uhr von Redaktion
Lollobrigida lebte in Rom. Von 1949 bis zur Scheidung im Jahr 1971 war sie, die sich als „impulsiv“ und „hartnäckig“ bezeichnete, mit dem slowenischen Arzt Milko Skofic verheiratet, der ihr Manager wurde. Aus der Ehe ging ein Sohn, Andrea Milko Skofic, hervor.
Für Aufsehen in der Boulevardpresse sorgte am 27. Januar 2007 die abgesagte Hochzeit mit ihrem langjährigen, 34 Jahre jüngeren spanischen Lebensgefährten, Javier Rigau Rifols, gegen den später wegen Betruges ermittelt wurde. Nach der Scheidung gab Rigau in einem Interview bekannt, dass er sich bereits im Alter von 15 Jahren regelmäßig mit Lollobrigida getroffen habe; Lollobrigida gab als Zeitpunkt ihres Kennenlernens zuerst 2006, dann 1982 an. Angeblich reiste die Diva wiederholt in das Haus der Rifols in den Bergen bei Barcelona und unterhielt eine anfangs offenbar rein sexuelle Beziehung zu dem Jugendlichen. Rechtliche Konsequenzen hatte die Affäre nicht, da in Spanien sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen in den 1970er Jahren nicht strafbar waren.
Im Oktober 2021 bestätigte das Oberste Gericht in Italien ein Urteil, wonach ein Vormund über das Vermögen Lollobrigidas zu wachen habe. Lollobrigida vermutete dahinter ein Komplott ihres Sohnes Milko. Zentral für die Argumentation von Lollobrigidas Sohn war die Rolle Andrea Piazzolas, des Assistenten seiner Mutter, dem er vorwarf, sie zu manipulieren. In einer TV-Sendung bezeichnete Lollobrigida Piazzola als ihr großes Glück; er sei wie ein Sohn für sie, ein guter Mensch. Ihren leiblichen Sohn und auch ihren Enkel wollte sie hingegen nicht mehr sehen.
Gina Lollobrigida stürzte im Jahr 2022 in ihrem Haus und zog sich einen Oberschenkelbruch zu. Sie starb im Januar 2023 im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus in Rom.
Filmografie (Auswahl)
16.01.2023 um 17:28 Uhr von Redaktion
1948: Bajazzo (I pagliacci)
1949: Länger kann die Braut nicht warten (La sposa non può attendere)
1950: Zwischen Liebe und Laster (Alina)
1950: Herzen kennen keine Grenzen (Cuori senza frontiere)
1950: Ein Hundeleben (Vita da cani)
1951: Keine Liebe, aber … aber … (Amor non ho … però … però)
1951: Fünf Mädchen und ein Mann (A Tale of Five Cities)
1951: Jagd ohne Gnade (La città si difende)
1951: Achtung, Banditi! (Achtung! Banditi!)
1952: Wunder einer Stimme – Enrico Caruso (Enrico Caruso: Leggenda di una Voce)
1952: Andere Zeiten (Altri tempi)
1952: Fanfan, der Husar (Fanfan la Tulipe)
1952: Frau für eine Nacht (Moglie per una notte)
1952: Die Schönen der Nacht (Les Belles de nuit)
1953: Untreue (Le infedeli)
1953: Gefährliche Schönheit (La provinciale)
1953: Schach dem Teufel (Beat the Devil)
1953: Brot, Liebe und Fantasie (Pane, amore e fantasia)
1954: Die letzte Etappe (Le grand jeu)
1954: Gekreuzte Klingen (Il maestro di Don Giovanni)
1954: Die freudlose Straße (La romana)
1954: Liebe, Brot und Eifersucht (Pane, amore e gelosia)
1955: Die schönste Frau der Welt (La donna più bella del mondo)
1956: Trapez (Trapeze)
1956: Der Glöckner von Notre Dame (Notre Dame de Paris)
1958: Anna von Brooklyn (Anna di Brooklyn)
1959: Salomon und die Königin von Saba (Solomon and Sheba)
1959: Wo der heiße Wind weht (La legge)
1959: Wenn das Blut kocht (Never So Few)
1961: Geh nackt in die Welt (Go Naked in the World)
1961: Happy End im September (Come September)
1962: Die schöne Ippolita (La bellezza di Ippolita)
1962: Kaiserliche Venus (Venere imperiale)
1963: Verrückte Seefahrt (Mare matto)
1963: Die Strohpuppe (Woman of Straw)
1965: Die Puppen (Le bambole)
1965: Fremde Bettgesellen (Strange Bedfellows)
1966: Ergötzliche Nächte (Le piacevoli notti)
1966: Hotel Paradiso
1966: Nur eine Nacht, Chéri (Les Sultans)
1967: Cervantes – Der Abenteurer des Königs (Cervantes)
1968: Die Falle (La morte ha fatto l’uovo)
1968: Wo, bitte, gibt’s Bier an der Front? (The Private Navy of Sgt. O’Farrell)
1968: Buona Sera, Mrs. Campbell
1968: Liebe, Laster und Ganoven (Stuntman)
1969: Ein heißer November (Un bellissimo novembre)
1971: Matalo (El hombre de Río Malo)
1972: König, Dame, Bube
1972: Pinocchio (Le avventure di Pinocchio, Fernseh-Miniserie)
1984: Falcon Crest (Fernsehserie)
1985: Die Zwillingsschwestern (Deceptions, Fernsehfilm)
1986: Love Boat (The Love Boat, Fernsehserie, zwei Folgen)
1988: Die Römerin (La romana, Fernsehserie, drei Folgen)
1995: 101 Nacht – Die Träume des M. Cinema (Les cent et une nuits de Simon Cinéma)
1996: Una donna in fuga (Fernsehfilm)
1997: XXL
2011: Box Office 3D: Il film dei film
Bildbände als Fotografin
16.01.2023 um 17:30 Uhr von Redaktion
1972: La mia Italia (deutsch: Mein Italien (Mit einer Einführung von Alberto Moravia übersetzt von E.-A. Nicklas). Verlag Volk und Welt, Berlin 1978 DNB 780448162).
1979: Manila bzw. The Philippines
1984: Il segreto delle rose
1993: Magica innocenza
Auszeichnungen
16.01.2023 um 17:30 Uhr von Redaktion
Ehrungen
1954: Nastro d’Argento für Liebe, Brot und Phantasie (Beste Hauptdarstellerin)
1956: Bambi für Die schönste Frau der Welt (Beste Schauspielerin – International)
1956: David di Donatello für Die schönste Frau der Welt (Beste Darstellerin)
1957: Bambi für Der Glöckner von Notre Dame (Beste Schauspielerin – International)
1957: Silberner Bravo Otto
1958: Bambi für Trapez (Beste Schauspielerin – International)
1959: Bambi für Wo der heiße Wind weht (Beste Schauspielerin – International)
1961: Henrietta Award der Golden Globe Award (Beliebteste internationale Darstellerin)
1963: David di Donatello für Kaiserliche Venus (Beste Darstellerin)
1963: Nastro d’Argento für Kaiserliche Venus (Beste Hauptdarstellerin)
1969: David di Donatello für Buona Sera, Mrs. Campbell (Beste Darstellerin)
1985: Französisches Offizierskreuz für Kunst und Wissenschaft
1986: Berlinale Kamera der Internationalen Filmfestspiele Berlin
1986: Goldene Plakette der Stadt Rom bei der David-di-Donatello-Verleihung
1987: Jubiläums-Bambi (als Repräsentantin der 1960er Jahre)
1987: Verdienstorden der Italienischen Republik
1988: Targa d’Oro Europea
1989: Telegatto
1990: Sonder-Bambi
1992: Premio Grolla d’oro
1993: Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion
1995: Spezialpreis des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary (Besonderer Beitrag zum Weltkino)
1996: Jubiläumspreis bei der David-di-Donatello-Verleihung (40. Preisjubiläum)
1996: „Actor’s Mission Award“ des Art Film Festival
1997: Joseph-Plateau-Preis für ihr Lebenswerk
1997: Premio Flaiano für ihr Lebenswerk
2001: Taormina Arte Award des Taormina International Film Festival
2006: Jubiläumspreis bei der David-di-Donatello-Verleihung (50. Preisjubiläum)
2008: Preis für das Lebenswerk des Filmfestivals von Rom
Nominierungen
1955: Nominierung für den British Film Academy Award für Liebe, Brot und Phantasie (Beste ausländische Darstellerin)
1969: Golden-Globe-Nominierung für Buona Sera, Mrs. Campbell (Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical)
1985: Golden-Globe-Nominierung für Falcon Crest (Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder TV-Film)
Literatur
16.01.2023 um 17:31 Uhr von Redaktion
Publikationen (Auswahl)
Gina Lollobrigida: Italia mia. Fotografie di Gina Lollobrigida. Presentazione di Alberto Moravia. Salani, Firenze 1972, OCLC 7104492. (deutsch: Hanns Reich, Düsseldorf 1973, OCLC 836415272; Mein Italien: ein Bildband, Verlag Volk und Welt, Berlin 1978, OCLC 258397500)
Gina Lollobrigida: My World: Moscow, State Pushkin Museum of Fine Arts, Venice Lido, Open 2003 Arte e Cinema, Paris, Musée de la Monnaie: Bronze Sculptures, Marble Sculptures, Cinema, Drawings, Biography / Il mio mondo: sculture in bronzo, sculture in marmo, disegni, cinema, biografia. Il Cigno, Roma 2003, ISBN 88-7831-145-6 (englische und italienische Ausgabe).
Sekundärliteratur
Luis Canales: Imperial Gina: The Strictly Unauthorized Biography of Gina Lollobrigida. Branden Pub. Co., Brookline Village, Boston 1990, ISBN 0-8283-1932-4.
Mauricio Ponzi, Alvin H. Marill: The Films of Gina Lollobrigida. Citadel Press, Secaucus, N. J. 1982, ISBN 0-8065-1093-5.