Über den Trauerfall (7)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Dick Dale, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Dick Dale
18.03.2019 um 09:49 Uhr von RedaktionDick Dale (* 4. Mai 1937 in Boston, Massachusetts, USA; † 16. März 2019; eigentlich Richard Monsour) war ein US-amerikanischer Musiker und Pionier der Surfmusik. Dale war einer der einflussreichsten Gitarristen der frühen 1960er-Jahre. Zusammen mit Link Wray gilt er als stilbildend für Gitarristen wie Jimi Hendrix, Pete Townshend und Eddie Van Halen. Er benutzte speziell gefertigte Fender-Gitarren und -Verstärker und experimentierte mit Nachhall-Effekten (Reverb).
Karriere
18.03.2019 um 09:48 Uhr von RedaktionDick Dale wurde in Boston (Massachusetts) als Sohn eines Libanesen und einer Polin geboren. Bald lernte er Schlagzeug, dann Ukulele und schließlich Gitarre. Als Kind wurde er musikalisch von seinem Onkel, einem Oud-Spieler, beeinflusst. Seine frühe Musik zeigt starke Einflüsse aus der orientalischen Musik.
Mit seiner Band, den Del-Tones, war Dale Anfang der 1960er Jahre auf lokaler Ebene recht erfolgreich. Neben der Single Mr. Moto der Belairs gilt Dales Stück Let’s Go Trippin' von 1961 als stilbildend für die Surf-Rock-Szene. Bevor er 1962 zu Capitol Records wechselte, brachte er auf seinem eigenen Label, „Deltone“, einige Singles heraus, die jedoch nicht den erhofften Durchbruch schafften.
1962 schaffte Dale mit dem Album Surfers’ Choice den Durchbruch. Er wurde in die Ed Sullivan Show eingeladen und trat in Hollywoodfilmen auf (zum Beispiel Beach Party, 1963). Bis 1964 war Dale ein nationaler Star, dann jedoch ebbte der Erfolg seiner Instrumentalmusik ab. Britische Bands wie die Beatles dominierten die Hitparaden. Zudem war Dale durch eine Krebserkrankung gesundheitlich angeschlagen und zog sich für längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurück.
1979 begann er sich für den Naturschutz einzusetzen. Er hatte sich eine kleinere Verletzung beim Schwimmen zugezogen, die durch die Umweltverschmutzung des Wassers so schlimm wurde, dass er beinahe ein Bein verlor.
1986 nahm er ein neues Album auf und wurde für einen Grammy Award nominiert. Seither veröffentlichte er wieder Alben. Durch die Verwendung seines erfolgreichsten Titels Misirlou (bei dem es sich um eine Interpretation eines bekannten griechischen Liedes aus den 1920er Jahren handelt) in Quentin Tarantinos Pulp Fiction wurde Dale auch einem jüngeren Publikum wieder ein Begriff.
2008 erkrankte Dale an Dickdarmkrebs und musste sich operieren lassen. Im Jahr 2010 konnte er wieder eine Tour durch die USA und Europa starten.
Technik
18.03.2019 um 09:52 Uhr von RedaktionDale war ein sehr expressiver Gitarrist. Er behauptete stets, kein guter Gitarrist im klassischen Sinne zu sein. Mit seiner experimentellen Spieltechnik entwickelte er seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Klang.
Dales Markenzeichen ist der schnelle Staccato-Anschlag der Gitarrensaiten (zum Beispiel bei Misirlou). Zudem machte er den exzessiven Gebrauch von Hall in der instrumentalen Surfmusik populär. Aufgrund seiner nicht herausragenden Gesangsstimme bat Dale den befreundeten Leo Fender ihm ein Gerät zu entwickeln, mit dem es möglich sei, wie bei einer Hammond-Orgel einen natürlichen Hall auf die Stimme zu legen. Die Ingenieure in Fenders Produktionsstätte bauten das entsprechende Teil einer Hammondorgel so um, dass ein Mikrofon angeschlossen werden konnte. Der experimentierfreudige Dick Dale schloss auch die Gitarre an das Gerät an und war begeistert vom dichten Klang. Dieses Gerät kann heute noch als „Fender Reverb Unit“ gekauft werden.
Dick Dale spielte mit extrem dicken Saiten (.016–.060) durch einen modifizierten „Fender Showman“-Verstärker in sehr hoher Lautstärke. Als Linkshänder spielte er eine Linkshänder-Gitarre mit umgekehrt aufgezogenen Saiten. Dies beeinflusste den Klang seines Spiels auf eine kaum imitierbare Weise.
Seine Fender Stratocaster nannte Dale liebevoll „the Beast“ (das Biest) und behielt sie bis zu seinem Tod.
Trivia
18.03.2019 um 09:48 Uhr von RedaktionDick Dale war eine extrovertierte Person, die häufig aneckte.
Nach seinen Erfolgen mit Teenager-Strand-Filmen lebte Dale mit Löwen und Tigern in einer großen Villa.
Seine erste Version seines größten Hits Misirlou wurde ohne Reverb-Effekt aufgenommen.
Dick Dale betonte immer wieder, man solle nicht mit Plattenfirmen zusammenarbeiten, sondern seine Musik selbst vertreiben und seine Rechte behalten, da man sonst ausgebeutet werde. So mache er es auch.
Dale war an der Entwicklung der „Fender Reverb Unit“, des „Fender Showman“-Verstärkers, der Fender Stratocaster-Gitarre sowie des JBL-D130F Lautsprecher beteiligt.
Dick Dale gilt wegen seiner wilden, lauten Spieltechnik als Vater des Heavy Metal.
Dick Dale war als Kind beeindruckt vom Jazz-Schlagzeuger Gene Krupa, dessen Rhythmen er auf der Gitarre imitieren wollte.
Dick Dale hat den inoffiziellen Titel „King of the Surf Guitar“. Später wollte er jedoch nicht mehr so genannt werden.
Der Rolling Stone listete ihn 2011 auf Rang 74 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er Rang 31 belegt.
Diskografie
18.03.2019 um 09:48 Uhr von RedaktionSingles von Dick Dale & The Del-Tones
1959 Oh-Whee Marie / Breaking Heart
1959 Stop Teasin’ / Without Your Love
1960 Jessie Pearl / St. Louis Blues
1961 Oh-Whee Marie / Without Your Love
1961 Let’s Go Trippin' / Del-Tone Rock
1962 Jungle Fever / Shake ’n’ Stomp
1962 Misirlou / Eight Til Midnight
1962 Surf Beat / Mr. Peppermint Man
1963 A Run for Life / Lovin’ on my Brain
1963 Misirlou / Eight ’Til Midnight
1963 Surf Beat / Mr. Peppermint Man
1963 King of the Surf Guitar / Hava Nagila
1963 Secret Surfin’ Spot / Surfin’ and A-Swinging
1963 Wild Ideas / Scavenger
1963 The Wedge / Nightrider
1963 Secret Surfin Spot / Surfin’ and Swingin’
1964 Mr. Eliminator / The Victor
1964 Wild Mustang / Grudge Run
1964 Glory Wave / Never on Sunday
1964 Who Can He Be / Oh Marie
1965 Let’s Go Trippin’ ’65 / Watusi Jo
Alben von Dick Dale & The Del-Tones
1962 Surfers’ Choice
1963 King of the Surf Guitar
1963 Checkered Flag
1964 Mr. Eliminator
1964 Summer Surf
1965 Rock out with Dick Dale and his Del-Tones: Live at Ciro’s
Alben von Dick Dale
1986 The Tigers Loose
1993 Tribal Thunder
1994 Unknown Territory
1996 Calling Up Spirits
2001 Spacial Disorientation
Compilations
1963 Hot Rod Music on Capitol
1964 The Big Surfin’ Sounds on Capitol
1982 The History of Surf Music: Original Instrumentals Hits 1961–1963
1982 Bustin’ Surfboards
1986 King of the Surf Guitar – The Best of Dick Dale & The Del-Tones
1986 One Double One Oh!!
1987 Pipeline
1989 Surfer’s Mood
1989 Surfin Hits
1990 Rarities
1990 Surfers’ Guitar
1990 Draggin’ and Surfin’
1991 Axes & Saxes – The Great Instrumentals
1992 Dick Dale’s Greatest Hits 1961–1976
1994 Pulp Fiction
1995 Pulp Rock Instros – Vol. 1
1996 Cowabunga! Surf-Box
1996 Better Shred Than Dead – The Dick Dale Anthology
1997 Music for our Mother Ocean
1997 The Singles and Other Great Stuff
1997 Attack of the New Killer Surf Guitars
1997 The World Of Surf Music
1997 Kahuna Classics
1998 Surf! Sand! Sun!
1998 Hard Rock Records – Surf
2001 Greemie’s Ghouly Surf Hits
2003 25 Rockin’ Instrumentals
2004 (Ghost) Riders in the Sky
2004 Surfin’ and A-Swingin’
2005 Rare Instrumentals – Vol. 04