Über den Trauerfall (4)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an David Crosby, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
David Crosby
20.01.2023 um 09:58 Uhr von RedaktionDavid Van Cortlandt Crosby (* 14. August 1941 in Los Angeles, Kalifornien; † 18. oder 19. Januar 2023) war ein US-amerikanischer Gitarrist, Sänger, Songwriter und Schauspieler. Er war Gründungsmitglied der Byrds und Crosby, Stills and Nash, die sich später mit Neil Young zeitweise zu Crosby, Stills, Nash and Young erweiterten.
Leben und Karriere
20.01.2023 um 09:57 Uhr von RedaktionDavid Crosby wurde 1941 als Sohn von Aliph Van Cortlandt Whitehead und Floyd Crosby geboren. Er war ein verwöhnter und rebellischer Jugendlicher und wurde von mehreren Schulen verwiesen. Außerdem kam er bereits früh mit dem Gesetz in Konflikt. 1960 ließen sich seine Eltern scheiden. Etwa in dieser Zeit entdeckte er die Folkmusik.
Crosby gehört mit Roger McGuinn und Gene Clark zu den Gründungsmitgliedern der Byrds. Von 1964 bis 1967 spielte er mit ihnen fünf Alben ein und entwickelte sich zum anspruchsvollen Songwriter in der Gruppe. Nach Streitereien wurde er jedoch entlassen und gründete bald mit Stephen Stills von Buffalo Springfield und Graham Nash von den Hollies die Supergroup Crosby, Stills and Nash. Das Debütalbum und der Nachfolger Déjà Vu, bei dem Neil Young die Band komplettierte, wurden große Hits und etablierten CSN&Y als eine der erfolgreichsten amerikanischen Bands der 1960er und 1970er Jahre (u.a. Auftritt beim Woodstock-Festival). Crosby, Stills and Nash (zum Teil mit Neil Young) haben 13 LPs aufgenommen und tourten bis zu einem letzten Auftritt im Dezember 2015 auch noch gelegentlich zusammen. Crosby schrieb für die Gruppe u.a. „Guinnevere“, „Almost Cut My Hair“, „Long Time Gone“, „Deja Vu“ und „Delta“ sowie die Musik zum Klassiker „Wooden Ships“.
David Crosby (1976)
Nach dem CSN&Y-Doppel-Livealbum 4 Way Street (1971) konzentrierten sich alle vier Mitglieder auf Soloprojekte, und Crosby veröffentlichte seine erste Soloplatte If I Could Only Remember My Name …, auf der neben Young und Nash auch Musiker von den Grateful Dead, Jefferson Airplane und Santana mitwirkten. Zwischen 1972 und 1977 nahm Crosby regelmäßig Alben mit Graham Nash als Duo auf (ein weiteres Crosby-Nash-Album erschien erst 2004) und veröffentlichte seit Ende der 80er weitere Soloalben.
David Crosby (1983)
In den 1980er Jahren geriet Crosbys Karriere durch seine massiven Drogenprobleme zunehmend ins Stocken. Zwar holten ihn Stills und Nash 1982 noch einmal ins Studio, um das Album Daylight Again aufzunehmen, doch war Crosbys Beteiligung vor allem durch die drogenbedingten stimmlichen Probleme sehr eingeschränkt. Der Tiefpunkt kam 1985: Er verbrachte wegen eines Rauschgiftvergehens 1985/86 fast ein Jahr im Gefängnis und kam erst frei, als sein Urteil im Berufungsverfahren aufgehoben wurde. Nach einem erfolgreichen Entzug ging Crosby dann erneut mit Stills, Nash und Young ins Studio, um das Album American Dream aufzunehmen. Young, eigentlich seit langem mit den anderen drei zerstritten, hatte Crosby versprochen, er werde mit ihm und den anderen neues Material aufnehmen, sollte der Entzug gelingen. Das Album stieß bei Kritikern und Publikum überwiegend auf Beifall. Hiervon beflügelt erschien 1989 schließlich Crosbys erstes Solo-Album seit 18 Jahren: Oh Yes, I Can.
Im selben Jahr arbeitete er auch erstmals mit Phil Collins zusammen und steuerte zu dessen Album … But Seriously einige Vokalpartien bei, unter anderem zur dazugehörigen, erfolgreichen Single Another Day in Paradise. Crosby trat auch im Musikvideo zu Collins’ Song That’s Just the Way It Is auf. 1993 setzten beide ihre Zusammenarbeit fort: Für Crosbys Album Thousand Roads schrieben sie den Song Hero, den Collins auch produzierte. Die Singleauskopplung erreichte Platz 44 der Billboard-Hot-100-Charts und war somit die zweiterfolgreichste Single in Crosbys Solo-Karriere (nur das 1972 im Duo mit Graham Nash veröffentlichte Stück Immigration Man war erfolgreicher und kam auf Platz 36).
Mehrfach trat Crosby auch als Schauspieler in Erscheinung. Die bekannteste seiner vier Kinofilm-Rollen ist wohl die des Tickles in Hook (1991). Etwas größere Rollen spielte er als Gastdarsteller in mehreren TV-Serien, etwa als Duke in Roseanne oder als zunächst trockener Alkoholiker Chester in Nachtschicht mit John, der bei seinem fünften und letzten Auftritt in der Serie rückfällig wird und unter Alkoholeinfluss bei einem Autounfall zu Tode kommt. Mit der Rolle, die er in den Jahren 1993 und 1994 verkörperte, spielte er auch auf seine eigenen Suchtprobleme an. Im November 1994 wurde eine Lebertransplantation erforderlich, die Crosby nach den vielen Jahren exzessiven Drogenkonsums das Leben rettete.
David Crosby ist zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden: als Mitglied der Byrds (1991) und von Crosby, Stills & Nash (1997). 2009 wurde er außerdem in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.
David Crosby (2012)
Am 7. März 2004 wurde Crosby wenige Stunden nach einem umjubelten Live-Konzert wegen Waffen- und Marihuanabesitzes in einem Hotel am Times Square festgenommen und noch am selben Tag angeklagt. Weil er sich schuldig bekannte, illegal Waffen besessen zu haben, wurde er Anfang Juli 2004 zu einer Geldstrafe von 5.000 Dollar verurteilt.
Crosby ist durch eine Samenspende der biologische Vater der beiden Kinder von Melissa Etheridge und Julie Cypher.
Nachdem er 2006 auf David Gilmours Album On an Island neben Graham Nash mitgewirkt hatte, nahm er auch an der nachfolgenden Tour teil.
Crosby starb im Januar 2023 im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit.
Diskografie
20.01.2023 um 09:55 Uhr von RedaktionSolo
1971: If I Could Only Remember My Name…
1989: Oh Yes, I Can
1989: King Biscuit Flower Hour Presents (veröffentlicht 2002)
1993: Thousand Roads
1995: It’s All Coming Back to Me Now …
2000: Live
2014: Croz
2016: Lighthouse
2017: Sky Trails
2018: David Crosby, Becca Stevens, Michelle Willis, Michael League: Here If You Listen
2021: For Free
Crosby & Nash
1971: Another Stoney Evening (veröffentlicht 1997)
1972: Graham Nash / David Crosby
1975: Wind on the Water
1976: Whistling down the Wire
1977: Live
2004: Crosby Nash
Crosby, Stills and Nash
1969: Crosby, Stills & Nash
1977: CSN
1982: Daylight Again
1983: Allies
1990: Live It Up
1991: CSN (box set)
1994: After The Storm
2009: Demos
2012: CSN 2012 (Live)
Crosby, Stills, Nash and Young
1970: Deja Vu
1971: 4 Way Street (Live)
1974: So Far
1974: Deja Vu/LIVE (veröffentlicht 2008)
1988: American Dream
1999: Looking Forward
Crosby, Pevar, Raymond (CPR)
1998: CPR
1998: Live at Cuesta College
1999: Live at the Wiltern
2001: Just Like Gravity
Charterfolge
20.01.2023 um 09:52 Uhr von Redaktion1971 If I Could Only Remember My Name
1972 Graham Nash/David Crosby
1975 Wind on the Water
1976 Whistling Down the Wire, Out of the Darkness
1989 Oh Yes I Can
1993 Thousand Roads
2004 Crosby & Nash
2014 Croz
2016 Lighthouse
2017 Sky Trails
2018 Here If You Listen
2021 For Free
Livealben
1977 Crosby/Nash - Live
2023 Live at the Capitol Theatre
Kompilationen
1978 The Best Of Crosby/Nash
Singles
1971 Music Is Love, If I Could Only Remember My Name
1972 Immigration Man, Graham Nash/David Crosby
Southbound Train, Graham Nash/David Crosby
1975 Carry Me, Wind on the Water
1993 Hero Thousand Roads