Börge Pontoppidan

Börge war mein Schulfreund an der "Albert-Schweizer-Schule", einem Gymnasium für Jungen, in Kassel. Er war lange mein Tischnachbar. Uns verbanden Träume; die Seefahrt war einer davon.

Börge hat es mir ermöglicht, die "Mittlere Reife" zu machen. Ich war ein schlechter Schüler, er dagegen war fleißig und lernbegierig. Bei Klassenarbeiten schob er sein Heft so zu mir rüber, dass ich abschreiben konnte. So rettete er meine Schülerkarriere.

Seine und meine Mutter waren vom gleichen Schicksal geprägt und nach dem II. Weltkrieg Witwen, die mit ihren Kindern bei den Großeltern untegekommen waren. Kassel war in der Innenstadt fast völlig zerstört. Börge und ich waren also "Trümmerkinder" und von daher hoch motiviert, beim Aufbau des zerstörten Landes aktiv mitzuwirken. Jeder tat es auf seine Weise, er als Volkwirt, ich als Erzehungswissenschaftler.

Über die Mütter, die sich häufig in Konzerten trafen und austauschten, blieben Börge und ich in losem Kontakt - jeder wusste vom anderen.

Begegnet sind wir uns dann erst viel später wieder, haben uns ausgetauscht. Die Freundschaft war stabil geblieben.

Gerade wollte ich erneut mit Börge in Kontakt treten, da hörte ich von seinem ältesten Sohn, dass er eine Woche vorher plötzlich verstorben war. Ein Schock für alle, die ihm nahe waren, insbesondere für seine Familie, die ihm immer wichtig war, aber auch für Freunde und Bekannte - also auch für mich.

Ich hätte mich so gerne noch mit ihm weiter ausgetauscht - es sollte nicht sein.

So verbeutge ich mich dankbar und bin froh, einen slchen Freund gehabt zu haben, an den ich mich immer erinnern werde!

Tak for sidst! Sov godt kaere Børge.